Hannover im April

Endlich kommen ein paar Nachträge aus den letzten Monaten!

Anfang April ging es für mich für eine Weiterbildung nach Hannover.
Am Anreisetag spazierte ich noch eine Runde durch die Stadt. Dabei folgte ich auf großen Strecken dem „Roten Faden“.
Dieser Faden zieht sich auf dem Fußweg durch die ganze Innenstadt und führt einen so an den 36 wichtigsten Sehenswürdigkeiten vorbei.

Die Idee fand ich wirklich gut und so holte ich mir an der Touristeninfo das Infobüchlein und folgte dem 4,2 km langen roten Strich durch die Stadt.

Hier ein paar Infos zu einzelnen Stationen (nicht alle im Heft enthalten):

  • Der Georgspalast entstand 1912 als Geschäftshaus. Zunächst gab es ein Café, bis 1948 ein Varieté geöffnet wurde. Hier trat in den 50er Jahren jeder auf, der Rang und Namen hatte. 1962 musste das Theater schließen. 1992 wurde es wiedereröffnet.
  • Die Oper wurde 1845–52 am Rande der Altstadt erbaut. Der Hofbaurat Georg Ludwig Laves musste hart für den Bau kämpfen, denn König Ernst August war von der Idee nicht begeistert. Der klassizistische Bau brannte 1943 aus, wurde aber bereits 1950 wieder in Betrieb genommen. 1200 Besucher finden hier Platz.
  • Das Mahnmal für die ermordeten Juden Hannovers wurde 1994 errichtet und erinnert an mehr als 6000 ermordete Menschen. 1.930 Namen wurden bisher auf dem Mahnmal eingraviert.
  • Nicht nur das Gebäude der alten Börse am Georgsplatz ist sehenswert, sondern auch das Leipniz Denkmal davor. Es erinnert an den Philosophen und Mathematiker Gottfried Wilhelm Leibniz und seine Erfindung der binären Zahlen. Er kam aus Leipzig, arbeitete aber ab 1676 am Hof in Hannover.
    Der berühmte Keks mit den 52 Zähnen wurde tatsächlich nach ihm benannt und das Wort „Keks“ erfand Hermann Bahlsen gleich mit. 😀
  • Die Aegidienkirche wurde 1943 fast komplett zerstört. Man ließ die Ruine stehen und heute ist sie ein Mahnmal gegen Krieg und Gewalt.
    Es war faszinierend, die Kirche wirkt auch ohne Dach und Einrichtung noch sehr beeindruckend.
  • Der Bogenschütze von Ernst-Moritz Geyger steht seit über 50 Jahren nach einem Umzug vor dem Neuen Rathaus und zielt direkt auf den Sitz des Oberbürgermeister. Trotz vieler Anträge bleibt er wohl auch vorerst dort. 😉
  • Das neue Rathaus ist riesig und der Bau wurde 1901 begonnen. Es erinnert eher an ein Schloss und steht auf mehr als 6000 Pfählen im sumpfigen Gelände. Einzigartig ist der Bogenaufzug an der Kuppel. Für den muss ich wohl noch mal wiederkommen. 🙂
    Hinter dem Rathaus liegt der Maschteich im Maschpark.
  • Die Polizeidirektion Hannover befindet sich immer noch im historischen Gebäude von 1903. Hier fiel mir vor allem die Verzierung an der Fassade auf, unter anderem eine fiese Fratze.
  • Auf dem 10 Hektar großen Schützenplatz fand gerade das Frühlingsfest statt. Der Platz war ursprünglich ein Exerzierplatz für die nahe Kaserne. Jetzt standen hier Buden, Fahrgeschäfte und ein Riesenrad. Ich drehte eine Runde, futterte eine Bratwurst und sah mir Hannover von oben an. Da fühlt man sich fast wieder wie ein kleines Kind. 🙂
  • Auf dem Waterlooplatz steht die Waterloosäule. Die Säule wurde ab 1825 gebaut, ist 46 m hoch und trägt eine Statue der Victoria. Bis 1990 konnte man die Säule jeden Sonntag besteigen. Inzwischen gibt es wieder gelegentlich die Möglichkeit der Säule aufs Dach zu steigen.

Am Waterlooplatz traf ich auf einen Brasilianer, der auch zu Besuch in Hannover war. Wir unterhielten uns eine Weile und schlenderten zusammen durch die Altstadt. Beim Quatschen kam der Fotoapparat zu kurz, so dass leider Bilder von den hübschen Häusern fehlen.

Dann brach ich den Rundweg ab und machte ich mich auf den Rückweg zum Hotel.
Dabei kam ich noch an den „Leute im Regen“ vorbei. Die zwei Skulpturen von Ulrike Enders stehen seit 1983 hier und blicken etwas missmutig drein.

Route bei komoot:
www.komoot.de/tour/29245211

 

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